Gelebtes Miteinander
Solvay setzt auf ein gutes Verhältnis zur Nachbarschaft. Beispiele sind regelmäßige Tage der offenen Tür, eigenen Nachbarschaftszeitungen oder auch eine enge Zusammenarbeit mit den Gemeinden. Gemeinsame Übungen von Werkfeuerwehr und den Wehren den Verbandsgemeinden sowie auch Schulpatenschaft.
Gelerntes in den Laboralltag übertragen – der Chemie-Leistungskurs des Hohenstaufen-Gymnasiums Bad Wimpfen hatte im Frühjahr die Chance dazu. Im Solvay-Labor konnten die Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs Versuche durchführen und mit dem Solvay-Laborteam die Ergebnisse diskutieren.
Mit Chemielaborantin Renée Freier sowie den Auszubildenden Sarah Shah und Iwet Prokopiak hatte Laborleiter Matthias Steinwand ein vielfältiges Programm vorbereitet: „Die Schülerinnen und Schüler erhielten einen Eindruck vom breiten Spektrum der Laborarbeit eines Chemiewerks.“
Unter anderem standen Titrationsversuche zur Bestimmung der Sauerstoffkonzentration von verschiedenen Wasserquellen auf dem „Praxislehrplan“.
Praktika sind zentraler Bestandteil der Schulkooperation, die seit fast 20 Jahren mit dem Hohenstaufen-Gymnasium besteht. „Die regelmäßigen Laborbesuche von Schulklassen sind Teil unserer Nachwuchsförderung und eine gute Gelegenheit, Kontakte zu potenziellen Mitarbeitenden zu knüpfen“, sagt Steinwand. „Der Bedarf an Fachkräften ist unverändert groß. Jungen Menschen, die sich für Naturwissenschaften interessieren, bauen wir gerne Brücken in die Praxis.“ Aus den Schulpartnerschaften habe sich schon so mancher Kontakt und eine spätere Zusammenarbeit ergeben. Auch für den Chemie-LK waren die beiden Praxistage eine Bereicherung und eine wertvolle Vorbereitung auf die Abiturprüfungen im kommenden Jahr. Stellvertretend für den Kurs lobte Schüler Maximilian Lasotta die Organisation und bedankte sich für Solvays Gastfreundschaft und Engagement.
Sicherheit hat für das Solvay-Werk in Bad Wimpfen Priorität. Dazu zählt auch die Werkfeuerwehr: Mit einem neuen Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug - kurz: HLF30 - wurde der Fuhrpark modernisiert.
Bad Wimpfen, 15. Februar 2022 - Das HLF30 ersetzt ein Löschgruppenfahrzeug, das seit Ende der 1980er Jahre für die Werkfeuerwehr im Einsatz war. In puncto Ausstattung wurde der neue Allrounder, der sowohl für die Brandbekämpfung als auch für technische Hilfeleistung eingesetzt wird, auf die Anforderungen des Solvay-Standortes ausgelegt. So sind Chemikalienschutzanzüge, elektrisch betriebene Lüfter und Pumpen ebenso an Bord wie explosionsgeschützte Funkgeräte oder akkubetriebene Rettungsgeräte wie Scheren und Spreizer. Zudem verfügt das HLF30 über einen großen Löschwassertank und über einen mobilen Wasserwerfer mit einer Reichweite von rund 60 Metern. Besonderes Augenmerk wurde auf die Sicherheit gelegt: Der komplette Dachaufbau lässt sich hydraulisch absenken, so können die Einsatzkräfte auf dem Dach gelagerte Geräte leichter entnehmen.
„Eine optimale Ergänzung unseres Fuhrparks“, betont Marco Klotzbücher, Leiter der Werkfeuerwehr. „Wir sind flexibler und leistungsfähiger und können bei Bedarf auch die Wehren in der Region effektiv unterstützen.“ Bis zu acht Feuerwehrkräfte finden im neuen HLF30 Platz. „Vier Kameraden können während der Fahrt Atemschutzgeräte anlegen und wären sofort einsatzbereit. Das spart im Ernstfall Zeit“, sagt Klotzbücher.
Die Werkfeuerwehr ist ein zentraler Baustein im Sicherheitskonzept des Solvay-Werks in Bad Wimpfen. „Technisch auf dem neuesten Stand zu sein, ist eine wichtige Voraussetzung, um die Sicherheit unserer Beschäftigten, der Anlagen und unserer Anwohner jederzeit gewährleisten zu können“, betont Werkleiter Norbert Haas.
Mehr als 50.000 Menschen in Deutschland erleiden jährlich einen Herz-Kreislaufstillstand, etwa die Hälfte überlebt, wenn die Wiederbelebung in den ersten vier Minuten einsetzen kann. Die Überlebensrate erhöhen und Folgeschäden verringern, diesen Zielen hat sich der gemeinnützige Verein „Region der Lebensretter“ verschrieben. Mit einer 3.000 Euro-Spende unterstützt das Solvay-Werk in Bad Wimpfen die Arbeit des Netzwerks. Das Geld kam im Rahmen einer Gesundheitsaktion im vergangenen Jahr zusammen.
Unter dem Titel „Mit eigenem Antrieb zur Arbeit“ ließen rund 60 Solvay-Beschäftigte 2021 ihr Auto zu Hause und kamen zu Fuß oder mit dem Fahrrad ins Werk. Für jeden mit Muskelkraft zurückgelegten Kilometer kamen 5 Cent in den Spendentopf. Die meisten stiegen aufs Rad und legten bis zum Ende November mehr als 20.000 Kilometer zurück, bei den Fußgängern waren es rund 3.000 Kilometer. So kamen mehr als 1.000 Euro zusammen; das Werk stockte den Betrag auf 3.000 Euro auf.
„Neben dem Nachhaltigkeitsaspekt, CO2-Emissionen zu verringern, stand vor allem die Gesundheit unserer Beschäftigten im Fokus“, sagte Christoph Sommer, Leiter Gesundheit, Sicherheit und Umwelt im Werk Bad Wimpfen. „Die Arbeit des ehrenamtlichen Netzwerks hat uns beeindruckt. Mit der Spende können wir die Brücke schlagen und den Blick auf ein Thema lenken, das jeden betreffen könnte.“ Denn plötzlicher Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland.
Jede Sekunde zählt. Rettungskräfte, die in den ersten drei bis fünf Minuten nach einem Herz-Kreislaufstillstand eintreffen, können die Überlebenschance von Patienten erhöhen und Folgeschäden verringern. „Wir freuen uns daher sehr über diese Spende, die wir für Schutzausrüstung unserer ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer einsetzen werden“, sagt Ärztin Dr. Tatjana Hilker vom Verein „Region der Lebensretter“.
Der gemeinnützige Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die Zeit bis zur Wiederbelebung auf ein Minimum zu verkürzen und damit mehr Menschen das Leben zu retten. Ein App-basiertes System soll dabei helfen: Rettungsleitstellen können registrierte Ersthelfer über Smartphone in der unmittelbaren Nähe des Notfalls orten und alarmieren. Der Verein rekrutiert zudem Ersthelfer und kümmert sich darum, dass für den Notfall möglichst viele Defibrillatoren rund um die Uhr öffentlich zugänglich sind. Auch das Solvay-Werk Bad Wimpfen ist jetzt in der sogenannten DEFI-Map des Vereins verzeichnet; darin sind alle Standorte aufgeführt, an denen automatische Defibrillatoren zur Verfügung stehen. „Unser Werkschutz hält am Werktor einen Defibrillator für Notfälle im Werk bereit“, sagt Sommer. „Künftig kann er auch für Rettungseinsätze in der Umgebung genutzt werden.“